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Wohin kann ich mich wenden, wenn Deutsch nicht meine Erstsprache ist?

Über Probleme und Sorgen in einer nicht vertrauten bis unbekannten Sprache zu sprechen, ist fast nicht möglich. Aus diesem Grund bieten die österreichweiten Frauen- und Mädchenberatungsstellen vermehrt Beratung mit Unterstützung von Laiendolmetscherinnen und Laiendolmetschern an.

Dolmetsch im Beratungskontext

Jedes Jahr wenden sich über 100.000 Frauen und Mädchen mit beruflichen und privaten Fragen an Beratungsstellen in ganz Österreich. Darunter auch viele, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Sich an eine Beratungsstelle zu wenden und um Unterstützung zu bitten ist kein einfacher Schritt. Über die eigenen Sorgen und Probleme zu sprechen erfordert viel Mut und Vertrauen in die Personen, denen man sich anvertraut. Wenn Beratende und Klientin keine Sprache teilen, in der sie kommunizieren können, sind die Beratungsstellen auf Dolmetscherinnen und Dolmetscher angewiesen.

Viele Frauen- und Mädchenberatungsstellen bieten aus diesem Grund bereits viele Jahre Beratung mit Unterstützung von Dolmetscherinnen und Dolmetschern an. Der Aufbau eines neuen Laiendolmetscherinnen-Pools soll die Übersetzungsqualität in weiteren Beratungsstellen sichern. Denn für das Dolmetschen in einer Beratungssituation gibt es bestimmte Richtlinien und Voraussetzungen, damit das Vertrauensverhältnis und eine gute Unterstützung gewährleistet werden können. Als Laiendolmetschende werden Personen bezeichnet, die zwar keine Dolmetsch-Ausbildung haben, die aber mehrere Sprachen sprechen und nach einer entsprechenden Schulung Einrichtungen und Organisationen unterstützen. Laiendolmetschende braucht es oft vor allem dann, wenn in den benötigten Sprachen keine ausgebildeten Dolmetscherinnen oder Dolmetscher zur Verfügung stehen. Eine spezielle Schulung vermittelt den Laiendolmetscherinnen und Laiendolmetschern, auf was es in diesem besonderen Beratungskontext ankommt und wie sie durch ihre Dolmetsch-Tätigkeit die Beratende gut ergänzen können. Die Laiendolmetscherinnen und Laiendolmetscher haben das notwendige Vokabular, das es braucht, um manchmal komplexe Themen zu erklären. Sie sind aber auch darauf geschult sensibel mit den Frauen in Beratungssituationen umzugehen.

Österreichweite Beratung in 19 Sprachen

Einige der österreichweiten Frauen- und Mädchenberatungsstellen wie die Migrantinnen-Beratungsstellen maizLEFÖMiteinander Lernen/Birlikte ÖgrenelimOrient Express und Peregrina sind auf die Beratung in verschiedenen Sprachen spezialisiert. Um mehrsprachige Beratung noch mehr anbieten zu können, hat das Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen gemeinsam mit 16 Frauen- und Mädchenberatungsstellen das Projekt „Etablierung von Dolmetscherinnen-Pools in Frauen- und Mädchenberatungsstellen“ (2020 - 2022; gefördert über den Österreichischen Integrationsfonds - ÖIF) entwickelt. Dabei wurden in 16 Beratungsstellen Laiendolmetscherinnen für die spezielle Arbeit in der Frauen- und Mädchenberatung geschult. Diese arbeiten insgesamt in 19 Sprachen. Pro Beratungsstelle kommen drei bis fünf Sprachen zum Einsatz.

Kostenfreie Beratung in der Erstsprache

Welche Beratungsstelle welche Sprachen anbietet, lässt sich mittels der Suche finden. Die Sprachen sind unter den Detailinformationen zu den Beratungsstellen aufgelistet. Die Beratung mit der Unterstützung einer (Laien-)Dolmetscherin ist für alle Frauen und Mädchen kostenlos. Genauso wie die Beraterinnen unterliegen auch (Laien-)Dolmetscherinnen der Schweigepflicht. Das bedeutet, dass alles, was in der Beratung besprochen wird, vertraulich bleibt und nicht nach außen getragen wird. Der Beratungskontext ist damit ein geschützter und sicherer Raum für alle Mädchen und Frauen. Durch die Ausbildung von Laiendolmetscherinnen sollen noch mehr Frauen und Mädchen Zugang zu Beratung und Unterstützung in herausfordernden Lebenslagen haben.

Folgende Beratungsstellen haben bisher an dem Projekt teilgenommen. Zusätzlich bieten weitere Frauen- und Mädchenberatungsstellen auf Anfrage Beratung in verschiedenen Sprachen an; teilweise beherrschen die Beraterinnen selbst verschiedenen Sprachen oder es besteht bereits eine langjährige Zusammenarbeit mit Dolmetscher*innen. Diese Informationen sind bei den Informationen zu der Beratungsstelle zu finden. (nach Bundesländern geordnet):

Burgenland

Kärnten

Niederösterreich

Oberösterreich

Steiermark

Tirol

Vorarlberg

Wien

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