Frauenhelpline gegen Gewalt

Kostenlose telefonische Erst- und Krisenberatung für Frauen, Kinder und Jugendliche, die von allen Formen der Gewalt betroffen sind

Die Frauenhelpline

  • ist eine unbürokratische Erstanlaufstelle, die rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr kostenlos und bundesweit erreichbar ist
  • bietet telefonische Erst- und Krisenberatung für Frauen, Kinder und Jugendliche, die von (häusliche) Gewalt betroffen sind
  • ist anonym und vertraulich
  • berät auch in Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Englisch, Rumänisch, Spanisch, Türkisch und Dari-Farsi,
  • in Zusammenarbeit mit der ÖGS (Öster. Gebärdensprache mit Unterstützung des RealyService) wird eine Beratung für Gehörlose geboten
  • ist unter der Telefonnummer: +43 800 222555 kostenlos, vertraulich und anonym erreichbar

Es wird rasche Hilfe in Akutsituationen geboten und zwar

  • Klärung der aktuellen Situation, Entlastung und Orientierungshilfe
  • Psychosoziale Krisenberatung
  • Informationen über rechtliche und soziale Fragen in Zusammenhang mit Gewalt an Frauen und Kindern
  • gezielte Weitervermittlung an regionale Frauenhäusern und zu bundesweit relevanten Hilfseinrichtungen
  • Informationen über weiterführende Beratungs- und Unterstützungsangebote in ganz Österreich

Die Frauenhelpline gegen Gewalt ist die Anlaufstelle für alle Opfer von familiärer Gewalt, bzw. von Gewalt in Beziehungen. Frauen und deren Kinder machen dabei erfahrungsgemäß den Großteil der Betroffenen aus. Sie sind daher die primäre Zielgruppe der Einrichtung, wenngleich alle hilfesuchenden Anruferinnen (jeglicher Herkunft, sexueller Orientierung, Religion und Lebenssituation) mit ihren Anliegen ernst genommen und beraten werden.

Anrufen können

  • Frauen, die von verschiedensten Formen der Gewalt (physischer, psychischer, sexueller, struktureller, digitaler und ökonomischer) betroffen oder bedroht sind und ihre Kinder
  • Frauen in Beziehungs- und Lebenskrisen
  • Frauen, die von Stalking und Zwangsheirat betroffen sind
  • Angehörige, Freundinnen oder Nachbarinnen und
  • Institutionen (wie Schulen, Krankenhäuser, AMS etc.), die mit Gewalt konfrontiert sind

Beratungsgrundsätze sind

  • Parteilichkeit für die Anruferinnen
  • Unterstützung in den Ansprüchen der Anruferinnen
  • Ganzheitlichkeit unter Einbezug der Ressourcen der Anruferinnen
  • Eigenverantwortlichkeit als zentrales Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“
  • Stärkung von Empowerment zu mehr Selbstvertrauen und selbstbestimmtem Handeln

Viele Frauen sprechen mit den Beraterinnen der Frauenhelpline tatsächlich das erste Mal über ihre Situation. Die Anruferin hat es selbst in der Hand, wie lange die Gespräche dauern und wie oft die Gespräche stattfinden. Viele Frauen nehmen die Beratung über einen längeren Zeitraum in Anspruch. Viele Frauen können ihre oft tagtäglich erlebten Gewalterfahrungen nicht als Gewalt erkennen oder für sich benennen. Gründe dafür können Scham, Schuldgefühle oder Angst vor Stigmatisierung sein.

Oft beginnen Gespräche bzw. Anrufe mit den Worten: Ich weiß nicht, ob ich bei Ihnen richtig bin, aber ... Im Laufe des Gesprächs stellt sich dann heraus, dass es sich möglicherweise nicht um körperliche, jedoch um vielfältige andere Formen von Gewalt (wie totale Kontrolle, Isolation von Freundinnen und Familie, materielle, physische oder psychische Ausbeutung etc.) handelt.

Eine der Folgen von Gewalt gegen Frauen innerhalb der Familie und/oder Partnerschaft ist die Mit- oder direkte Betroffenheit von Kindern und Jugendlichen im familiären System. Auch diesen bieten wir durch eine erste telefonische Krisenberatung Rat und Hilfe an.

Eine weitere Zielgruppe sind Frauen, die von Stalking betroffen sind. Stalking ist der englische Ausdruck für Psychoterror. Stalking kommt im Zusammenhang mit Gewalt in der Familie häufig vor, insbesondere in Zeiten der Trennung und Scheidung. Frauen werden vom Partner oder Ex-Partner verfolgt und bedroht - auch dann noch, wenn sie nicht mehr in der gemeinsamen Wohnung leben.

Die Frauenhelpline steht auch Mädchen und jungen Frauen offen, die gegen ihren Willen verheiratet wurden oder werden sollen. Zwangsverheiratung ist ebenfalls eine Form von familiärer Gewalt und die Betroffenen benötigen umfassende Hilfe und Unterstützung.

Auch für Mitarbeiterinnen von sozialen Institutionen, die in ihrer Arbeit mit dem Thema Gewalt konfrontiert sind, wie z.B. Exekutive, Gerichte, Schulen, Spitäler und sozialer Hilfseinrichtungen, sowie Personen aus dem Umfeld Betroffener (Verwandte, Bekannte, Nachbarinnen, Arbeitskolleginnen etc..) bietet die Frauenhelpline Information und Beratung an.

Für Frauen und Mädchen, die lieber chatten als reden möchten, bieten wir eine Onlineberatung im virtuellen Netz.

Seit 1.1.2022 steht die Onlineberatung täglich von 18:00 bis 22:00 Uhr für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen zur Verfügung. Mehrere Beraterinnen bieten in dieser Zeit Hilfe und Unterstützung an.

Die Online-Beratung ist mehrsprachig.

Der Helpchat bietet psychosoziale Beratung jedoch keine Psychotherapie an und ist somit keine psychotherapeutische Beratung- und Anlaufstelle. Zusätzlich bietet der Helpchat die Möglichkeit, diese Online-Beratungsstelle im Lobbyraum als Gesprächsforum zu nützen und Selbsthilfegruppen zu bilden sowie Informationen über die Gesetzeslage, Opferschutzeinrichtungen und parteiliche Frauenberatungsstellen über die Linkliste einzuholen.

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