Wenn das Geld nicht (mehr) zum Leben reicht: Unterstützungsmöglichkeiten in finanziellen Notsituationen
Maria S. ist Anfang 40, gut ausgebildet und hat jahrelang als Marketingexpertin in einer renommierten Firma gearbeitet. Doch nach einer Unternehmensumstrukturierung verlor sie ihren Job. Es war nicht leicht einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Die wenigen Angebote, die sie erhielt, waren schlecht bezahlt und oft befristet. Nach einigen Monaten der Arbeitslosigkeit und Teilzeitjobs reichte das Geld plötzlich nicht mehr aus: Die Miete, die Lebenshaltungskosten und unvorhergesehene Ausgaben brachten Maria an ihre finanziellen Grenzen.
Verzweifelt wendet sie sich an eine Frauenberatungsstelle, in der sie erfährt: Sie ist nicht allein. Immer mehr Frauen, auch solche mit guter Ausbildung und Berufserfahrung, geraten in vergleichbare Situationen.
Beratung: Ein erster Schritt aus der Krise
Als Maria die Beratungsstelle betritt, fühlt sie sich zunächst beschämt. Doch die Beraterin macht ihr schnell klar: Finanzielle Notlagen können jede Frau treffen, unabhängig von Alter, Beruf oder Bildung. Es ist nichts, wofür man sich schämen muss.
Gemeinsam mit der Beraterin erstellt Maria einen Haushaltsplan, der ihre Einnahmen und Ausgaben auflistet. Sie erfährt von Möglichkeiten, staatliche Unterstützung zu beantragen und wie sie ihre Situation langfristig stabilisieren kann. Die Beratungsstelle unterstützt auch bei der Beantragung von Sozialleistungen und vermittelt an spezialisierte Stellen, die in juristischen oder psychologischen Fragen helfen können. Für Maria ist diese Beratung der erste Lichtblick nach Monaten der Sorge und Unsicherheit. Sie weiß nun, dass es Lösungen gibt und dass sie nicht alleine durch diese schwere Zeit gehen muss.
Unterstützungsangebote: Welche Möglichkeiten gibt es?
In Österreich stehen Frauen in finanziellen Notlagen mehrere staatliche Unterstützungsangebote zur Verfügung: Das Arbeitslosengeld bietet finanzielle Unterstützung für jene, die ihren Job verloren haben und auf Arbeitssuche sind. Falls nach dem Bezug von Arbeitslosengeld weiterhin finanzielle Hilfe benötigt wird, kann Notstandshilfe beantragt werden. Sollte das Einkommen nicht ausreichen, um die Mietkosten zu decken, kann in speziellen Fällen Wohngeld beantragt werden – abhängig von den Regelungen im jeweiligen Bundesland. Alleinerziehende Frauen, deren Ex-Partner keinen regelmäßigen Unterhalt zahlen, können beim Jugendamt einen Unterhaltsvorschuss erhalten, der das finanzielle Auskommen für die Kinder sichert. Zudem stehen Familien mit Kindern die Familienbeihilfe und der Kinderabsetzbetrag zur Verfügung, um die Kosten für Erziehung und Ausbildung zu decken. In einigen Bundesländern gibt es zudem die soziale Mindestsicherung, die Personen unterstützt, deren Einkommen nicht ausreicht, um den notwendigen Lebensunterhalt zu sichern.
Scham überwinden, Hilfe suchen
Marias Geschichte zeigt, dass finanzielle Notlagen jede Frau treffen können. Es ist wichtig, frühzeitig Hilfe zu suchen und die bestehenden Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Beratungsstellen bieten dabei nicht nur Informationen, sondern auch emotionale Unterstützung in schwierigen Zeiten.