Das Bild zeigt eine Frau in einer Werkstatt, die konzentriert an einem metallischen Maschinenteil arbeitet. Sie trägt einen gelben Schutzhelm, eine Schutzbrille, schwarze Arbeitshandschuhe und ein rot-schwarz kariertes Hemd. Um ihre Hüfte befindet sich eine Werkzeuggürteltasche, die mit mehreren Werkzeugen bestückt ist.

Auf der Suche nach einer Lehrstelle? Der MINT-Bereich hat Power!

Ihr seid auf der Suche nach einer Lehrstelle, seid euch aber bei der Entscheidung unsicher? Berufszentren helfen und unterstützen Mädchen und junge Frauen bei diesen Fragen. Barbara Leitgeb und Anna-Melina Hartmann, Bereichsleiterinnen und Beraterinnen bei der Beratungsstelle sprungbrett erzählen dazu in einem Interview.

Immer wieder liest man vom „MINT“-Bereich. Was ist damit überhaupt gemeint?

Die Abkürzung „MINT“ steht für die Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – also ein sehr breites Berufsfeld. In diesem Bereich arbeiten nach wie vor viel mehr Männer als Frauen.  

Wieso haben so wenige Frauen Interesse am MINT-Bereich?

Meist ist es kein mangelndes Interesse. Wir erleben eher, dass viele Mädchen und junge Frauen die Berufslandschaft gar nicht kennen, beziehungsweise viel zu wenig. Sie haben auch keine weiblichen Vorbilder, in der Schule werden noch immer sehr konservative Berufsbilder vermittelt. Manchmal reicht ihr Selbstvertrauen nicht aus, sich in völlig „unbekannte“ Berufsbilder zu trauen, deshalb wählen viele die Berufe, die sie von Eltern, von Freundinnen oder Freunden, aus ihrem Bekanntenkreis kennen. Manchmal sind Vorurteile auch „sozial überliefert.“ Wir erleben immer wieder, dass Mädchen sich für einen Beruf im MINT-Bereich interessieren, aber von ihrem eigenen Umfeld verunsichert werden – mit Sprüchen wie „Du kannst das eh nicht, du bist ein Mädchen.“

Wir versuchen Mädchen und jungen Frauen das Gegenteil zu vermitteln, sie zu stärken und ihnen aufzuzeigen, wie viele Möglichkeiten ihnen offenstehen.

Wie macht ihr das?

Wir bieten Beratung an – sowohl in Gruppen-Settings als auch einzeln. Im sprungbrett organisieren wir auch regelmäßig Exkursionen in unterschiedliche Betriebe. Dort können junge Frauen erste Kontakte knüpfen. Wenn sie Interesse an einer Ausbildung oder einem Beruf haben, unterstützen wir sie dabei ihre Bewerbungsunterlagen zu erstellen.

Es gibt mittlerweile viele tolle Angebote, bei denen Mädchen und junge Frauen in den MINT-Bereich „schnuppern“ können. Einmal pro Jahr findet beispielsweise der Girls Day statt, der Mädchen ermutigt neue berufliche Wege einzuschlagen. Aber auch Berufsinfo-Messen wie die BeSt, berufspraktische Tage oder Probierwochen in Höheren Technischen Schulen können eine gute Gelegenheit sein, um den MINT-Bereich und die eigenen Interessen besser kennenzulernen.

Was ist dein Tipp für junge Frauen, die unsicher sind, welchen Beruf sie machen möchten?

Es ist immer gut offen zu sein, sich für viele Berufe zu interessieren, viel auszuprobieren – bis man das findet, was wirklich Spaß macht. Schnuppertage und Berufsmessen finde ich auch ein gutes Angebot, weil man dort mit jungen Lehrlingen sprechen kann, die vor ein paar Jahren selbst noch auf Lehrstellensuche waren.

Hast du eine Erfolgsgeschichte, die du mit uns teilen möchtest?

Da fallen mir zum Glück viele ein! Eine junge Frau, die bei uns in Beratung war, hat sich zum Beispiel um eine Lehrstelle beworben. Sie war sehr enttäuscht, als sie eine Absage bekam. Wir vom sprungbrett haben nochmals bei der Firma nachgefragt und den Chef überzeugt, dass die junge Frau ein Praktikum in der Firma machen kann. Während des Praktikums konnte sie ihre Stärken zeigen – und hat letztlich den Lehrplatz bekommen!

Ich erinnere mich auch an eine Klientin, die in der Beratung anfänglich sehr verunsichert und schüchtern wirkte. Mittlerweile ist sie eine selbstbewusste Frau und hat die Lehre zur Luftfahrzeugtechnikerin am Flughafen Wien gestartet.

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