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Berufswahl: Ich kann alles werden, was ich will – oder?

Sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten ist oft nicht einfach – zum Glück gibt es viele Unterstützungsangebote für Mädchen und junge Frauen

Metalltechnikerin, Friseurin, Elementarpädagogin, Maurerin- viele von uns haben wahrscheinlich Bilder im Kopf, wenn sie an diese Berufe denken – und viele denken dabei an ein bestimmtes Geschlecht. Doch was beeinflusst eigentlich die Berufswahl? Woher weiß ich, wo meine Talente liegen? Und was hat das alles mit Geschlecht zu tun?

Welchen Beruf wir wählen und welche Lehre oder Ausbildung wir dafür machen ist eine wichtige Entscheidung. Sie hat Einfluss auf unsere gesamte Lebensplanung: wo wir arbeiten, wie wir unsere Talente einsetzen können und wie viel wir verdienen.

Oft sind es aber gar nicht unsere Stärken und Talente, die beeinflussen, welchen Beruf wir wählen: Wenn wir uns die beliebtesten Lehrberufe ansehen, scheint es eher so, als würde vor allem unser Geschlecht bestimmen, was wir später arbeiten. Denn viele Mädchen wählen noch immer aus drei Lehrberufen: Friseurin, Verkäuferin und Sekretärin. Weil es sich bei diesen Berufen um klassische „Frauenberufe“ handelt, glauben viele, dass sie familienfreundlich seien und der Job sich gut mit einem Familienleben vereinbaren lässt. Oft ist aber gerade bei den klassischen „Frauenberufen“ genau das Gegenteil der Fall: Verkäuferinnen oder Friseurinnen müssen zeitlich besonders flexibel sein und auch an Wochenenden arbeiten. Außerdem werden diese Berufe weniger gut entlohnt und bieten auch geringe Karrierechancen.

Welche Berufe gibt es überhaupt?

Die Zuschreibung von bestimmten Berufen zu Frauen und Männern führt dazu, dass der gesamte Arbeitsmarkt geteilt ist. Nach wie vor sind es vor allem Männer, die in technischen und handwerklichen Berufen tätig sind – gleichzeitig sind das die Berufe, die besonders gut bezahlt werden. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von der sogenannten Segregation (also Teilung) des Arbeitsmarktes. Um dem entgegen zu wirken, gibt es spezielle Programme für Mädchen in Handwerk und Technik: zum Beispiel Workshops oder Schnupperpraktika. Viele Jugendliche wissen außerdem gar nicht, wie viele unterschiedliche Ausbildungen und Berufsmöglichkeiten es gibt. Auf der Website Watchado gibt es beispielsweise zahlreiche Videos, in denen Personen erzählen, wo und was sie arbeiten und wie sie dorthin gekommen sind. Solche Informationen können für Mädchen und junge Frauen hilfreich sein, wenn sie über ihren (zukünftigen) Beruf nachdenken.

LEA (Let´s empower Austria) – der neu gegründete Österreichische Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen, hat sich zum Ziel gemacht frauenspezifische Anliegen in allen Gesellschaftsbereichen voranzutreiben, die ökonomische Unabhängigkeit von Frauen und Mädchen zu stärken und somit zur tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern beizutragen.

Berufsorientierung als Chance

Oft ist es aber gar nicht leicht, sich einen guten Überblick über alle Angebote zu schaffen und diese Entscheidung alleine zu treffen. Deshalb gibt es mittlerweile viele Unterstützungsangebote: In Mädchenberatungsstellen und sogenannten Mädchenberufszentren werden Mädchen und junge Frauen bei allen Fragen rund um die Berufsorientierung, bei Fragen zur Ausbildung und bei der Jobsuche unterstützt. Hier erhalten Mädchen und junge Frauen wichtige Informationen und Hilfestellungen. Sie werden dabei unterstützt herauszufinden, wo ihre Stärken und Interessen liegen und welche Berufschancen sich dadurch auftun.

Diese kostenlosen Angebote umfassen zumeist:

  • Lehrstellen- und Arbeitsplatzsuche
  • Stärken & Fähigkeiten erkunden
  • Neues ausprobieren
  • Bewerbungsunterlagen erstellen
  • Betriebe kennenlernen
  • Bewerbung trainieren
  • starke Frauen aus der Berufswelt treffen
  • mit anderen jungen Frauen* in ähnlichen Lebenssituationen austauschen

Solche Einrichtungen gibt es in ganz Österreich – vom sprungbrett für mädchen in Wien, über EqualiZ in Klagenfurt, bis zur Amazone in Bregenz. Diese Webseite bietet einen guten Überblick über die vom Bundeskanzleramt geförderten österreichweiten Frauen- und Mädchenberatungsstellen und ihre Angebote. Über die Suchfunktion lässt sich leicht die nächstgelegene geeignete Beratungsstelle finden.

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